Offene Fragen zum Lakeside Resort

Drum prüfe, wer sich für Jahrzehnte bindet.

Die 2022 gegründete Hadi Teherani Resort GmbH plant mit dem Lakeside Resort eine massive Ferienwohnungs- und Hotelanlage im Herzen der Holsteinischen Schweiz. Es gibt erste Pläne – und viele offene Fragen, die auch im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung noch nicht beantwortet wurden. Das sind die Punkte, die uns besonders beschäftigen.


Besucherströme

Wie viele Menschen werden täglich erwartet, und welche Auswirkungen hat das auf die Umgebung?

Eine Luxusferienwohnanlage mit Hotel und Spa bedeutet viel Bewegung.


  • Mitarbeitende, Dauer- oder Tagesgäste: Wie viele Menschen werden sich voraussichtlich jeden Tag auf dem Resortgelände aufhalten, und mit welchen Lastspitzen ist zu rechnen? 
  • Welche Auswirkungen hat das auf Krummsee und die angrenzenden Ortschaften?


Um eine Idee für die täglichen Besucherströme zu bekommen, orientieren wir uns an den bisher bekannten Restaurantkapazitäten, die der Bauherr plant:


  • 783 öffentliche Restaurantplätze (Seerestaurant, Skybar, Gourmet-Restaurant, Spa-Bistro)
  • 453 nicht-öffentliche Restaurantplätze (Hotelbetrieb)


Mit bis zu 1.236 Gästen, 400 Servicekräften und externen Dienstleistern sowie einer schwer abzuschätzenden Zahl von Selfi-Touristen auf der Skyterasse könnte die Lastspitze auf bis zu 2000 Menschen ansteigen, die sich über den Tag verteilt dort aufhalten

Öffentlicher Parkraum

Wo sollen die Gäste ihre Fahrzeuge abstellen?

Die geplante Tiefgarage steht Hotelgästen zur Verfügung. Bisher ist bekannt, dass der Bauherr auf dem Gelände der Alten Schule etwa 100 Stellplätze plant, die zum Teil für die Mitarbeiterwohnungen und zum anderen Teil für Tagesgäste vorgesehen sind. Angesichts der ca. 800 öffentlichen Restaurantplätze fragen wir uns:


  • Reichen die Parkmöglichkeiten aus? 
  • Welchen Parkplatzsuchverkehr wird das Resort verursachen? 
  • Wo werden Gäste ihre Fahrzeuge abstellen, wenn die vorhandenen Parkplätze voll sind? Werden sie ihre Fahrzeuge in Sielbeck, entlang der Rövkampallee oder der Straße Am Hängebargshorst in Richtung Ortskern Krummsee abstellen?
  • Werden sie innerhalb von Krummsee parken, um dann als Abkürzung die nördliche Zuwegung in den Park zu nehmen? 
  • Werden Parkplatzsuchende durch Krummsee vagabundieren und ihre PKW und Wohnmobile in den Vorgärten abstellen?


Verkehrsaufkommen & Verkehrsmanagement

Wie viel zusätzlicher Verkehr entsteht, und wie stark belastet er Krummsee und Umgebung?

Mit geschätzt 2000 Menschen in Lastspitzen sowie Anlieferverkehr ist abzusehen, dass das Resort eine dramatische Verkehrszunahme am Hängebargshorst, auf der Rövkampallee, in Sielbeck, Krummsee und Malente bewirkt.


  • Wie wird diese bewältigt? Kommt es zu Staus?
  • Werden Anwohner*innen und Durchfahrende zu Stoßzeiten zukünftig den Dorfausgang am Hängebargshorst gänzlich meiden und den Verkehr im Ortskern von Krummsee verstärken?
  • Wie stark erhöht sich die Unfallgefahr in Krummsee, denn es gibt keinen Bürgersteig?
  • Wird die Rövkampallee nun noch lauter?


Laut Planungskonzept setzt der Bauherr darauf, dass viele Gäste mit dem Bus, dem Fahrrad oder der Kellerseefahrt anreisen. Bahnreisende sollen per Shuttle-Service aus Malente abgeholt werden. Auf einige Tagesgäste mag das zutreffen. 


  • Werden Hotel- und Feriengäste der anvisierten Zielgruppe aus dem Luxussegment tatsächlich mit der Regionalbahn anreisen, das Reisegepäck in der Hand?

Entsorgung und Aushub

Die Ruine muss weg – aber wohin damit?

Entsorgung der LVA-Ruine und Aushub für die unterirdischen Gebäudeteile wie z.B. Tiefgarage und Anlierungsbereich ist kein Klacks.


  • Wie groß ist das zu entsorgende Abrissvolumen?
  • Wie groß ist das zu entsorgende Aushubvolumen für Tiefgarage etc.?
  • Welcher Sondermüll fällt an?
  • Wo werden Abriss und Aushub deponiert?
  • Wie viele Entsorgungsfahrten auf welchen Wegen durch die Gemeinde oder angrenzende Ortschaften fallen an?
  • Über welchen Zeitraum werden sich diese Entsorgungsfahrten erstrecken?
  • Wo stehen bzw. wann starten die Umsiedlungsmaßnahmen für die im Dachstuhl ansässigen Kolonien der Mückenfledermaus?

    400 Beschäftigte

    Was bedeutet das für Wohnraum und öffentliche Einrichtungen?

    Der Bauherr rechnet mit 400 direkten Arbeitsplätzen im Resort. Ein Teil der Mitarbeitenden soll auf dem Gelände der Alten Schule unterkommen. Weiteres Personal soll langfristig in Eutin und Malente angesiedelt werden oder pendeln, mit der Bahn oder dem Auto aus Lübeck und Kiel.


    • Wo genau werden die laut Bauherr 400 Arbeitnehmenden und ihre Familien wohnen, soweit sie nicht täglich anreisen? 
    • Welche Auswirkungen hat die zusätzliche Nachfrage auf den bereits angespannten Mietwohnungsmarkt in der Region? 
    • Was bedeutet der Zuwachs für Schulen und Kitas?

    Energieautarkie

    Woher kommt die Energie, wenn das Projekt autark sein soll?

    Die Photovoltaik auf dem Dach soll laut Präsentation im Dezember 2023 nur 7% des jährlichen Energiebedarfs decken. Der Rest soll durch eine Agri-PV – Anlage beigesteuert werden. Wo soll diese errichtet werden?

    Doch völlig unabhängig davon muss die gesamte Stromspitzenlast vom öffentlichen Netz zur Verfügung gestellt werden. Gerade im Winter ist der Strombedarf für die Wärmepumpen besonders groß, und die PV-Anlagen bringen keine nennenswerte Leistung. Welche Anschlussleistung ist für die neuen Einrichtungen vorgesehen? Wie viele Wallboxen mit je welcher Ladeleistung sind geplant? Welche Maßnahmen sind erforderliche die Anschlussleistung bereitzustellen. Wer trägt dafür die Kosten?


    Wärmeversorgung

    Ist die Grundwasser- / Seewassersituation an dem Standort des Vorhabens für die geplante Grundwasserwärmepumpe geeignet?

    Welche Wärme bzw. Kälteleistung ist von der Anlage erforderlich, welcher Stromlastspitzenbedarf ist zu berücksichtigen? Welche Risiken bestehen für das Grundwasser und die Seebiologie?


    Kostenneutralität für die Gemeinde und ihre Einwohner

    Versprechen oder Illusion?

    Bauherr und Gemeindevertretung versprechen, dass keine zusätzlichen Kosten für die Allgemeinheit entstehen. 


    Bedenkenswert ist die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung.


    Auch wenn es in jüngster Zeit viel geregnet hat, wird mit zunehmender Trockenheit und Grundwasserverknappung gerechnet.

    • Wird es dazu führen, dass sich die Einwohner Malentes zukünftig ggf. einschränken müssen, um den Lakeside-Resortbetrieb aufrecht erhalten zu können, so wie es in manchen Touristenhochburgen Südeuropas bereits der Fall ist?
    • Reicht die vorhandene Grundwasserfassung der Gemeinde Malentes aus, um den Bedarf gesichert zu decken?


    Das Trinkwasser in Malente ist überaus hart und daher gänzlich ungeeignet für einen Spa-Betrieb.

    • Wird durch die erhöhte Grundwasserentnahme die Härte ggf. noch zunehmen?
    • Wird das Lakeside Resort eine eigene Wasserenthärtung errichten und betreiben und nach welchem Verfahren, oder werden die Gemeindewerke Malentes genötigt, eine zentrale Enthärtungsanlage zu errichten, mit Kostenweitergabe an alle Bürger?
    • Kann die heutige Infrastruktur der Abwasserentsorgung, bestehend aus Abwasserableitung und Abwasserbehandlung die zusätzliche Belastung aus dem Vorhaben verkraften oder sind dazu erhebliche Erweiterungsmaßnahmen zu tätigen?
    • Mit wie viel Einwohnerwerten wird die Kläranlage Malente zusätzlich belastet?


    Die Kapazität der Kläranlage Malente ist weitgehend ausgeschöpft.

    • Wird der ZVO die Integration des Lakeside Resorts in die Abwasserableitung und -behandlung dazu nutzen, die Einrichtungen auf Kosten aller Bürger zu erweitern?


    Auswirkungen auf die Grundsteuer

    Wie verändern sich Bodenrichtwerte und Mieten durch die geplanten Wohnungsverkäufe?

    Ein Teil des Geschäftsmodells des Lakeside Resorts sieht den Verkauf von Ferienappartements vor. Eine weitere Frage betrifft daher die Grundsteuer: 


      • Wie wirken sich die geplanten (höchstpreisigen) Ferienwohnungsverkäufe auf den lokalen Bodenrichtwert aus? 
      • Wie könnte sich die ortsübliche Miete verändern? 
      • Wird sich dadurch in Krummsee und Umgebung die Bemessungsgrundlage verändern und damit die Grundsteuer für die Ortsansässigen steigen?

    Und wie finden WIR das Ganze eigentlich?